In China essen sie Hunde - oder etwa nicht?

China - Land der Vielfalt

China - da denkt man an Hühnchen süß-sauer, Schlitzaugen, Millionen Menschen, die Ein-Kind-Politik... und an Hunde. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man in China an jeder Straßenecke Hund essen kann. Ich nehme es gleich am Anfang vorne weg: es ist definitiv nicht so

China ist ein riesiges Land. Entsprechend groß ist auch die Essens- und Kulturvielfalt. Während in einigen Landesteilen, wie Peking, tatsächlich Hund auf der Speisekarte zu finden ist, verachten einige Kulturen Nord-Chinas das Essen von Hundefleisch - in Hongkong steht das Schlachten von Hunden sogar unter Strafe.

 

Wo kommt das Hundefleisch überhaupt her?

Die Restaurants, die Hundefleisch anbieten, erhalten ihr Fleisch von Schlachtern, die das Fleisch aus Hundezuchten beziehen. Ähnlich, wie es bei uns mit Schwein, Rind oder Geflügel der Fall ist. Auf der Straße streunende oder im Privatbesitz befindliche Tiere werden im Restaurant also nicht angeboten. Du brauchst daher keine Angst haben, dass du Nachbars Lumpi im Restaurant um die Ecke deines Hostels serviert bekommst! Auch die Sorge, dass dir ohne dein Wissen Hundefleisch in dein Lieblingsessen untergemischt wird, ist unbegründet. In den Regionen, wo Hundefleisch gegessen wird, zählt es zu den Delikatessen. Daher ist es für chinesische Verhältnisse entsprechend teuer. Also auch hier gute Nachrichten für Nachbars Lumpi.

 

Sollte man Hundefleisch nun essen oder nicht?

Die Entscheidung liegt ganz bei dir. In Deutschland sehen wir Hunde als Freund des Menschen und halten sie daher auch als Haustier. Das ist in China eher ungewöhnlich. Kaum ein Chinese besitzt einen Hund als Haustier und sieht ihn daher vermutlich auch nicht als Freund. Aber sollte man es von dem Haustier-Argument abhängig machen? In Deutschland werden auch Hasen als Haustier gehalten, und doch kommen sie bei manchen auf den Tisch. Früher, in schlechten Zeiten, sicherlich notgedrungen. Heute sehen einige Hasenfleisch als Delikatesse. Ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren Hase zu essen und es schmeckt mir. Ähnlich sehe ich es bei Hundefleisch. Nein, ich bin sicher nicht der größte Hundefan, was auch einer Erfahrung in meiner Kindheit geschuldet ist. Trotzdem ist mir der Hund von Tines Eltern ans Herz gewachsen. Und das ist beileibe kein kleiner Hund. Ob ich ihn essen würde? Definitiv nein. Anders sieht es allerdings aus, wenn ich in einer Region bin, wo das Essen von Hundefleisch als Delikatesse zählt.


Betrachten wir das ganze noch mal von einer anderen Seite

Wie geht es dir, wenn du ein saftiges Steak, Gulasch oder ein frisch gegrilltes Schweinekotelett isst? Plagt dich da das schlechte Gewissen? Mich definitiv nicht. Liegt das zubereitet Fleisch erst mal auf dem Teller und der Duft zieht einem in die Nase, vergessen wir schnell, dass das leckere Essen mal ein kleines süßes Ferkelchen, Kälbchen oder ein tollpatschiges Huhn war. Wir sehen es schlichtweg als Nahrungsmittel. Ähnlich ist es beim Hasen - und bei den Chinesen eben beim Hund. Es liegt wohl eher an unserer Gewohnheit, Erziehung und Erfahrung, was unser Gehirn in die Kategorien "würde ich essen" und "würde ich nicht essen" einsortiert.


Was ist denn nun? Würdest du Hundefleisch essen?

Klare Antwort: Ja. Ich würde es gerne mal probieren. Ob ich es, wenn es vor mir zubereitet steht, wirklich runterkrieg, kann ich nicht sagen. Aber es reizt mich so ein ungewöhnliches Essen ein Mal im Leben probiert zu haben. Und wer weiß, vielleicht schmeckt es mir ja sogar so gut, dass es nicht bei einem Mal bleibt.

 

Übrigens zählt Hundefleisch nicht nur in Teilen Chinas als Delikatesse. Auch Menschen in anderen asiatischen Länder, wie beispielsweise Vietnam, essen Hundefleisch. Wie passend, dass unsere Nächste Reise nach Vietnam geht. Wir werden berichten ;-)

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